Erstmal vielen Dank fuer die netten Kommentare-das koennt ihr gerne weiter so handhaben...
Der Sonntag hatte doch noch zwei Highlights: Zuerst hat am Abend endlich Daniel angerufen und mir versprochen, mich an meinem Haus abzuholen, obwohl er einen Umweg mit der Rikscha in Kauf nehmen musste. Das war dann doch eine grosse Erleichterung fuer mich! Danach haben mich meine supernetten WG-Kollegen mitgenommen, um zum ersten Mal richtig Indisch zu essen. Das Lokal um die Ecke sah zwar sehr heruntergekommen (irgendwie indisch;-))aus, aber das Essen wurde frisch zubereitet und vom Tafelwasser haben wir uns natuerlich ferngehalten. Es gab das Uebliche: Roti (kleine Fladenbrotscheiben-sehen wie Pfannkuchen aus), dazu Dhal (Linsen in einer schoen scharfen Sosse), Brockoli, so eine Mischung aus Bohnen und Kartoffeln in Sosse, Feta-Kaese auf indische Art. Das hat echt super geschmeckt- man isst dann das ganze mit der rechten Hand oder Loeffel (die linke ist unrein). Wenn es zu scharf ist, gibt es so ein Joghurtgetraenk (glaube es heisst Lhassi), das ist sehr erfrischend...Das ganze hat vier von uns bummssatt gemacht- und wieviel hats gekostet? Zusammen 120 Rupees, also nicht mal 2 Euro- unglaublich aber wahr. Entgegen andersweitiger Befuerchtungen vertage ich bislang alles bestens, habe noch keine Magenprobleme gehabt;-).
Wir wohnen in einem Stadtteil mit engen verwinkelten Gassen. Die Hauser sind 3- oder 4-stoeckig, man kann sich leicht verirren. Nebenan ist der Malvya Nagar Central Market, den muss man sich wie einen riesigen Basar vorstellen. Hunderte Laeden, an denen man fast alles aus erster oder zweiter Hand kaufen kann. Besonders schoen sind die Suessigkeiten-Laeden, wo man zu super Preisen unglaublich leckere indische Teilchen etc. kaufen kann. Sind wahnsinnig suess, schmecken aber grandios!
Mein Lieblingsplatz ist unser Dach, dort stehen die Wassertanks und man hat eine tolle Aussicht, die nur vom staendigen Delhi-Nebel (purer Smog!) getruebt wird. Von dort kann man die Inder so wunderbar beobachten, seien es die Verkauefer, die durch die Strasse ziehen, kleine Werkstaetten in Hinterhoefen oder die Flugzeuge, die alle drei Minuten ueber einen donnern, da wir genau in der Landeanflugschneise des Indira Ghandi-Airports wohnen;-)Abends singt neben an der Muezzin auf dem Dach einer Moschee( 10% der Inder sind Muslime- also ca 100.Millionen). Da fuehlt man sich dann endgueltig im Orient...
Gestern morgen hat mich also Daniel abgeholt. Zur Firma sind es ca 45 Minuten mit der Rikscha- aber es ist gar nicht einfach, Fahrer zu finden. Noida liegt oestlich von Delhi und ist in einem anderen Staat (Uttar Pradesh-manche Fahrer haben dafuer offenbar keine Lizenz). Ausserdem muss man eine Toll-Bridge ueberqueren, und die Fahrer haben Angst, das selbst zu zahlen und dann niemand zu finden, der zuerueck nach Delhi will. Auf dem Weg zur Arbeit faehrt man ueber den Yamuna-River. Morgens wie abends Stau und unglaublicher Smog-Nebel, das ist wirklich unangenehm fuer die Lunge! Man faehrt dann auch an Slums vorbei, sieht bettelnde Kinder und ploetzlich ist man in Noida, ein Bueroviertel, ist zwar noch im Aufbau, aber alles topmodern- eine komplett andere Welt. Das Buero (www.rocsearch.com) ist super-modern, und top ausgestattet. Keine einzelnen Bueros, sondern zwei Grossraume mit ineinandergeschachtelten Arbeitsplaetzen. Wurde nett begruesst und allen vorgestellt. Sehr viele junge Mitarbeiter und alle sehr freundlich. Habe gleich eine Internetadresse bekommen und habe mich 10 Minuten mit dem COO unterhalten.
Leider muss ich tatsaechlich 45 Stunden arbeiten (taeglich neun Stunden) incl. Mittagspause. Samstags zum Glueck nicht. Am ersten Tag und heute bleibe ich soghar bis um 8, weil Daniel und ich dann per Auto von einem netten Mitarbeiter namens Kabir mitgenommen werden. Immer mit der Rikscha waere zu teuer und ist auch nicht so angenehm, da es inzwischen morgens und abends doch ziemlich kalt ist hier...Wenigstens kann ich dann, so wie jetzt, an einem neutralem PC fuer den privaten Mail-Verkehr diesen Blog weiterschreiben.
Die Firma betreut und managt verschiedene Projekte, fuer deren Erfuellung man Recherchen anstellen muss. Alles professionell, die Klienten sind etwa IBM, Samsung und American Express. Man arbeitet in einem Team unterschiedlich komplizierte Projekte ab und sucht im Internet nach Infos. Da man dort entscheidende Zahlen nicht findet, benutzt man Datenbanken, fuer die man zahlen muss (werd ich noch lernen). Alles wird dann in PPT und Excel-Dateien professionell aufgearbeitet. Wird sicher kein leichtes, aber ein sehr interessantes Praktikum...
Werde morgen meinem ersten Team zugeteilt und werde beim naechsten Mal mehr berichten...
Viele Gruesse an alle Mitleser
P.S. Eins-liebe Koelner- kann ich mir jetzt nicht verkneifen: Jetzt ist der "Messias" endlich Trainer beim FC und gleich wird das este Heimspiel vergeigt-ts ts ts...Aber ich sollte besser die Klappe halten, denn schliesslich kaempft der SC um den Klassenerhalt- in der 2. Liga! Verdammt nochmal, das ist echt peinlich so langsam...:-)
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